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Begriff Eurythmie

eurythmie

Wahrscheinlich haben sich Steiner und sein Umfeld in der zeitgenössischen Kunst- und Tanzdebatte bedient, wo der Begriff Eurythmie häufig vorkam. Einige Beispiele mögen die Verbreitung und den Bedeutungshorizont des Begriffs illustrieren:
- Bei dem Architekten Gottfried Semper firmierte »Eurhythmie« 1860 als »ästhetische Eigenschaft des Formal-Schönen« und als Ausdruck von »Symmetrie«".
- Als Terminus technicus für die Bewegungsregeln in der antiken Rhythmik war Eurythmie Ende der 1860er Jahre bekannt''. In der von Steiner benutzten Tanzgeschichte von Rudolph Voß konnte er auf die Definition stoßen: »wohlgefällige Bewegung beim Vortrag; Gleichmaß der Zeit; Gleichmäßigkeit des Pulsschlages; Ebenmaß; schönes Verhältnis«".
- Der Danziger Tanzlehrer Albert Czerwinski benutzte in seinem »Brevier der Tanzkunst« aus dem Jahr 1879, das Steiner ebenfalls besaß und gut kannte*0, bei der Beschreibung »altägyptischer Tänze« »Eurhythmie« im Sinne einer für »den gebildeten Menschen ganz angemessenen« Bewegung".
- In den Konversationslexika um 1900 war »Eurhythmie« als Begriff für Takt und Wohlklang geläufig0.
- Der Kunsthistoriker Henry Thode benutzte den Begriff am 17. Dezember 1911, also im unmittelbaren zeitlichen Umfeld der entstehenden theosophi-schen Eurythmie, in einer Ansprache zur Einweihung der Tanzschule Elizabeth Duncans in Darmstadt41.
- Emil Jaques-Dalcroze konzipierte vor dem Jahr 1911 eine Rhythmus-Lehre, in der er vermutlich den Begriff Eurythmie benutzte. Das Buch »The Eurhythmics of Jaques-Dalcroze« des Pädagogen und Professors für Erziehungsge-
Anthroposophie in Deutschland: Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884-1945
Von Helmut Zander


In gewisser Weise kann es schwierig sein zu verstehen, warum Steiner diese Bewegungskunst so stark vom Griechischen beeinflussen ließ. Insgesamt folgt Steiner dennoch Stil und Mode der Zeit. Und seine Eurythmie erfüllt mehrere Kriterien, die für die avantgardistische Kunst seiner Zeit gelten: Sie bedeutet einen radikalen Bruch mit der Tradition; sie markiert eine Distanzierung von der vorherrschenden Ästhetik; und sie reflektiert über ihre eigene Position als Bewegungs­kunst, etwa in Form von Vorträgen, die die Eurythmie und die hinter ihr stehende Weltanschauung erklären.
Den meisten ist nicht bekannt, daß Suzanne Perrottet 1918 in Zürich eine ‹Schule für Eurhythmie› gründete. In ihrer Autobiographie schreibt sie: «Jetzt war es also meine Schule, und ich nannte sie jetzt ‹Schule für Eurhythmie›. Das Wort ‹Eurhythmie› hatte schon der Dalcroze verwendet, aber auch der Laban gebrauchte das Wort für unsere Arbeit. Mir schien es genau das richtige Wort fьr das, was ich machen wollte: Bewegung – Zeichnen – Sprache.»
http://www.livingmovement.org/Docs/Eurythmie,%20Enstehung%20und%20Zukunft%20Artikel%20%20Hans%20Fors.pdf






 Тон-эвритмические жесты интервалов и ступеней звукоряда нехороши для детей, они слишком абстрактны, умствены. В педагогической практике начальной и средней школы лучше, чтобы тон-эвритмические жесты представляли собой динамические формы, подчас с элементами звуковысотности.  Формообразующие принципы движения рук - это прямые и дуги, круги, лемнискаты, петли, закрытие и рскрытие, стремление и удержание, принятие и отрицание.